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Allgemein zum Kunst im Untergrund Projekt der NGBK U10 U10 – von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück präsentiert das Berliner U-Bahnnetz als eine unterirdische Parallelwelt. Alltäglich und doch voller Geheimnisse fungiert der Untergrund als Spiegel der Berliner Geschichte und zugleich als Seismograph aktueller Verschiebungen im Gefüge der Stadt. Der Name U10 verweist auf die historische U-Bahn Linie U10, die bereits seit den 1930-er Jahren Teil der Planungen des Berliner U-Bahnnetzes ist und heute nur in einigen wenigen Fragmenten als "Blinde Tunnel" und größtenteils ungenutzten Bahnsteigen existiert. Die weithin unbekannte Existenz - und zugleich Nicht-Existenz- der Linie U10 bietet Anknüpfungspunkte für künstlerische Interventionen sowohl hinsichtlich ihrer phantastischen als auch ihrer historischen Qualität - als mystischer Ort und als Relikt des geteilten Berlin. Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs wurden 2009 acht künstlerische Projekte zur Realisierung in den Jahren 2009 und 2010 ausgewählt Sie erkunden den Berliner Untergrund als realen Ort und als imaginäre Welt. Umgesetzt wurden Arbeiten von Grennan & Sperandio, Hans Polterauer, Roland Boden, Alexandre Decoupigny & Rae Spoon, Katharina Heilein, Yuka Oyama & Axel Ruoff, Grit Ruhland und Evi Kruckenhauser. Ein zweiter Wettbewerb wurde 2010 ausgeschrieben, um Projekte für die Realisierung im Jahr 2011 zu finden. THema waren gegebnwart und Zukunft des Berliner Untergrundes. Ausgewählt wurden die künstlerischen Entwürfe von Bernardine Carroll, Myriel Milicevic & Hanspeter Kadel, Veronika Gerhard & Volkan T. sowie Michael Kurzwelly. Die Zusammenarbeit der ausgewählten KünstlerInnen mit BVG-MitarbeiterInnen aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen und anderen ExpertInnen des Untergrundes verankert das Projekt im Kontext einer Kunst, die öffentliche Interessen vertritt und die künstlerische Auseinandersetzung in spezifische soziale Räume hineinträgt. Projekte 2011 Bernardine Caroll (IR) Berlin ist eine multikulturelle Stadt, in der Menschen verschiedener Herkunft und mit verschiedenen Muttersprachen leben und arbeiten. Das Projekt der irischen Künstlerin Bernardine Carroll macht die Präsenz der verschiedenen Kulturen und Sprachen durch eine einfache und poetische Geste sichtbar und erfahrbar. Dazu greift sie in eine ganz alltägliche Situation ein: Sie übersetzt die Lautsprecherdurchsagen sowie Gesprächsfetzen in der U-Bahn in verschiedene Sprachen. nach oben ↑Myriel Milicevic (D) und Hanspeter Kadel (D) Energie-Kollektoren werden in Form kleiner Windräder auf dem Bahnsteig einer U-Bahn Station angebracht. Beim Ein- bzw. Ausfahren des Zuges werden diese angetrieben und die Zugluft in Energie umgewandelt. nach oben ↑Veronika Gerhard (D) und Volkan T. (D) "SPACE IS THE PLACE! a kanakfuturist mystery" ist ein Film- und Musikprojekt auf den Spuren von Blaxploitation und Science Fiction, das die KünstlerInnen Veronika Gerhard und Volkan T. im Sommer 2011 in Kooperation mit jugendlichen und erwachsenen ProtagonistInnen aus Berlin realisieren. nach oben ↑Michael Kurzwelly (D) Ein Handbuch in der Aufmachung eines klassischen Reiseführers präsentiert das Berliner U-Bahnnetz als attraktives, exotischens Reiseziel und liefert historisches Hintergrundwissen ebenso wie Anekdoten, Restaurantempfehlungen und Shoppingtipps. nach oben ↑Projekte 2009-2010 Rae Spoon (CA) & Alexandre Decoupigny
(D) CD-Produktion und Live-Musik-Performances in U-Bahnhöfen Am 15. Oktober 2009 spielen ab 18:30 im U-Bahnhof Schloßstraße Alexandre Decoupigny, Musiker/Soundkünstler und Rae Spoon, Singer/Songwriter Lieder, die von den Träumen und Lebenszielen der U-Bahnnutzer handeln. Der Performance und CD „Worauf wartest du?“ liegt die behutsame Erkundung der Wünsche und Sehnsüchte von Wartenden zugrunde, die nun in musikalischer Form im Untergrund hörbar werden. Produziert in Zusammenarbeit mit den BVGern Georg Burkard und Wolfgang Adam. Weitere Performances in U-Bahnhöfen: kostenloses Download der U10-CD "Worauf
wartest Du?" von Alexandre Decoupigny und Simon Grennan (UK) & Chris Sperandio (USA) Comic-Portraits von Nachtschicht-ArbeiterInnen Im U-Bahnhof Schloßstraße auf dem Bahnsteig der U9 Richtung
„Rathaus Steglitz“ wird vom 15.10. bis 23.10.2009
eines von zehn Comic-Portraits aus der Serie „Invisible City/
unsichtbare Stadt“ von Simon Grennan und Christopher
Sperandio zu sehen sein. ab 10.12.09 Installation aller neun Comic-Portraits im U-Bahnhof Bernauer Strasse (Bahnsteig U8) nach oben ↑Roland Boden (D) Recherche, Videoprojektion und Toninstallation, Modell Am 12.11.2009 um 19:30 findet im normalerweiser nicht zugänglichen Rohbau des U-Bahnhofs der Linie
U10 am Innsbrucker Platz die Vorstellung des Kronos-Projektes statt. Beim Kronos-Projekt, auch
als “Entschleunigungsbahn Steglitz" bekannt, handelt es sich um ein 1926 gestartetes Experiment zur Beinflussung der Zeitachse. Ein extrem langsam bewegte, ungebaute U-Bahnwagen ist mit 6 bis
10 Insassen in Raum Steglitz unterwegs. im Rohbau des U-Bahnhofs der Linie U10 am Innsbrucker Platz (Eingang am Bahnsteig U4) Am 10.12.2009 um 19:30 Nachdem Mitte November am Innsbrucker Platz der Versuch unternommen
wurde, das Kronos-Gerät filmisch zu rekonstruieren und einen akustischen Kontakt zu den
Probanden herzustellen, wird nun auf dem Bahnsteig der U2 am Potsdamer Platz neben einer
umfänglichen Dokumentation ein Modell des Kronos-Geräts im Maßstab 1:10 gezeigt. im BVG-Abfertigungshaus am Bahnsteig der Linie U2 am Potsdamer Platz Das Kronos Modell wird bis Ende 2010 als Dauerleihgabe im BVG U-Bahnmuseum ausgestellt. im U-Bahnmuseum, Olympia Stadion U-Bahnhof (U2), am 12.06.10, um 14:30 Uhr nach oben ↑Katharina Heilein (D) Recherche, Modellbau, Installation Ausgangspunkt für Katharina Heileins künstlerische Forschung ist das Jahr 1984. In jenem Jahr wurde die vordem der DDR-eigenen Reichsbahn zugehörige S-Bahn von der West-BVG übernommen. Zugleich wurden die Pläne für den Bau der Line U10, die zuletzt vor allem als Alternative zur maroden und von weiten Teilen der Bevölkerung boykottierten S-Bahn konzipiert worden war, nach fast 60 Jahren endgültig ad acta gelegt. Gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeitern des Referates U-Bahnplanung versucht Heilein diesen historischen und biografischen Wendepunkt vor 15 Jahren zu rekonstruieren und nach den Vorstellungen der alten Ingenieure ein filigranes Modell der U10 zu bauen. Am 10.12.2009 um 20:30 uhr, „Construction Time - step_01“ Daneben sind Gespräche mit ehemaligen Ostberliner S-Bahnfahrern vorgesehen, die denselben historischen Moment aus einer andern Perspektive heraus kommentieren und die als Tonspur in Verbindung mit dem Modell präsentiert werden sollen. im Rohbau des U-Bahnhofs der Linie U10/U3 am Potsdamer Platz Seit April 2010 setzt die Künstlerin ihr Projekt zur Geschichte der U10 fort und baut gemeinsam mit VerkehrsexpertInnen und Öffentlichkeit die gesamte Strecke der Linie U10 als Modell nach. Das U10-Modell wird 100 Meter lang sein und Audio-, Video- und Modellbaubeiträge von Planern, BVGerInnen und U-Bahn-Fans beinhalten. Regelmäßige Einladungen an die lokale Bevölkerung entlang der Strecke folgen - zur Besichtigung von U10-Rohbauten, zur oberirdischen Spurensuche, zum Ideenaustausch und zur Beteiligung am Modellbau. ...... zum Ideenaustausch und zur Beteiligung am Modellbau. Yuka Oyama (JA) & Axel Ruoff (D) Geschichtensammlung, Kurzfilme, Installation Thema der Arbeit sind Geschichten und unheimliche Phänomene, die BVG-Mitarbeiter im Untergrund erlebt oder erfunden haben. Mehrere von BVGer gesammelten Erzählungen werden entlang der Grundstrukturen eines Märchens skulptural und filmisch durch die Künstler weiter entwickelt. Ausgangspunkt ist die Frage nach Alltagsgegenständen aus der Arbeitswelt, die im Märchen heldenhafte, böse, verführerische, hilfreiche Charaktere darstellen könnten. Info unter fragebogen-moderne märchen oder 0152 08314584 nach oben ↑Grit Ruhland (D) Hörübungen und Stimm-Performances Im U-Bahn-Geräusche Chor beschäftigen sich BVGerInnen und U-Bahnfahrgäste mit der Wahrnehmung, Verarbeitung und Interpretation von U-Bahn-Geräuschen.
Der Chor erarbeitet zusammen mit der Künstlerin und einer Musikerin /Komponistin Übersetzungen, Stücke, Kanons und Gesten, die den vorgefundenen Geräuschen im Untergrund
entsprechen und in U-Bahnhöfen live aufgeführt werden. Ende Juni 2010 bietet Grit Ruhland eine Führung durch Berliner U-Bahnhöfe an. Voranmeldung für Hörspaziergang am 29.06.10, um 18 Uhr unter info@u10-berlin.de nach oben ↑Evi Kruckenhauser (AT) Filmexperiment und Videoinstallation in einem Sonderzug der Linie U2 Evi Kruckenhausers Videoarbeit „Stereo-Sehen“ wird voraussichtlich in einem Sonderzug auf der Linie der U2 zwischen Alexanderplatz und
Gleisdreieck gezeigt. Die
Fahrgäste sehen auf Monitoren den exakten Verlauf der Zugestrecke in ihrer überirdischen Entsprechung. So führt parallel zur unterirdischen Tunnelfahrt die überirdischen
Videofahrt quer über eine belebte Straße, durch eine Hauswand und mitten in ein Wohnzimmer hinein. Hans Polterauer (AT) Video im „Berliner Fenster“, dem Fahrgastfernsehen in U-Bahnzügen Im „Berliner Fenster“ schafft Hans Polterauer, ausgehend von seinem Garten im ländlichen Österreich, eine imaginäre Verbindung zum Berliner Untergrund. Polterauers Videoarbeit, die die Beziehung zwischen Stadt und Land, Peripherie und Zentrum thematisiert, erscheint täglich vom 15.10.09 bis 28.10.09. (Mo. bis Fr. von 06:00 bis 10:00 und Sa./So. von 10:00 bis 14:00). nach oben ↑ |